Wohnungsknappheit und steigende Preise: Was uns 2024 erwartet

Wie sich der Wohnungsmarkt in Österreich aktuell entwickelt, welche Entwicklungen dahinterstecken und warum Wohnraum in Zukunft immer gefragter wird.

Kaum hat das neue Jahr angefangen, häufen sich auch schon wieder die Schlagzeilen: Die österreichische Baubranche schlägt Alarm – und warnt vor einem akuten Wohnungsnotstand. Wohnungssuchende müssen aktuell mit weiter steigenden Miet- und Kaufpreisen rechnen – ein Ende der Teuerung ist derzeit nicht in Sicht. Wie es dazu kommen konnte? Grund ist der enorme Einbruch der Wohnbautätigkeit in den letzten Jahren.

Ein Vergleich: 2017 betrug die Anzahl der Baubewilligungen noch 71.800, bis 2023 sank sie um mehr als die Hälfte auf 33.900. Auch aktuell zeigt das Bau-Trendbarometer weiter nach unten – 2024 rechnet man mit 32.600 Bewilligungen, im nächsten Jahr sollen es noch weniger sein. Geschuldet ist der Einbruch im Neubausektor gestiegenen Baukosten, hohen Zinsen und strengen Vergaberichtlinien für Privatkredite.

Das Problem dabei: Während das Wohnungsangebot weniger wird, wächst die Bevölkerung jährlich um rund 100.000 Personen an – womit auch der Wohnbedarf weiter steigt. Experten warnen, dass in Zukunft jährlich 10.000 bis 20.000 Wohneinheiten fehlen könnten. Dadurch ist nicht nur das soziale Grundbedürfnis nach erschwinglichem Wohnraum in Gefahr, sondern auch die Möglichkeit für junge Menschen, Immobilienbesitz zu erschaffen – und nicht zuletzt zahlreiche Arbeitsplätze in der Baubranche.

Wohnungsknappheit: Wie das Problem gelöst werden könnte

Um der Wohnungsknappheit Einhalt zu gebieten, haben die Bauindustrie und die Baustoffbranche eine gemeinsame Initiative namens „Mein Zuhaus“ gestartet, die an die Politik appelliert und Verbesserungsvorschläge aufzeigt.

Die Eckpfeiler der Initiative:

  • Die Wohnbaufördergelder in Höhe von 1,9 Milliarden Euro sollen von den Ländern wieder für den Neubau eingesetzt werden und zudem um 500 Millionen jährlich vom Bund aufgestockt werden.
  • Zusätzlich sollen die strengen Richtlinien für Kreditvergaben – die maßgeblich dafür mitverantwortlich sind, dass kaum mehr Einfamilienhäuser gebaut werden – gelockert werden. So soll die aktuell geltende 40-Prozent-Grenze des verfügbaren Haushaltseinkommens für die Kreditrückzahlung auf 60 Prozent angehoben werden. Um die für eine Kreditbewilligung nötige Eigenkapitalquote von 20 Prozent zu erreichen, sollen zukünftig auch zinsfreie Darlehen aus öffentlicher Hand erlaubt sein.
  • Auch komplizierten Bürokratien sagt die Wohnbauinitiative den Kampf an und fordert, dass Förderungen in Zukunft radikal vereinfacht und bürokratische Hürden abgebaut werden.

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